Gerhard Ludwig

deutscher Buchhändler; 1945 Gründer des "Schwäbischen Tagblatts" in Tübingen; 1948 Gründer der ersten Bahnhofsbuchhandlung in Dtld. (Köln); 1957 erster Taschenbuchladen in Dtld.; 1950 Begründer der "Mittwochsgespräche" mit zahlr. Prominenten

* 27. Juni 1909 Berlin

† 19. April 1994 Köln

Herkunft

Gerhard Ludwig war der Sohn eines Fabrikarbeiters, als der er schon im Alter von neun Jahren zum Familienunterhalt beitrug und beispielsweise am 9. Nov. 1918 in Berlin Extrablätter zur Abdankung des Kaisers verkaufte.

Ausbildung

1929, nach dem Abitur, begann er im Berliner Verlag August Scherl eine Lehre als Zeitungskaufmann, arbeitete dort - auch als Adressenschreiber - bis 1936 und ging danach zur Frankfurter Societäts-Druckerei, wo er bis 1939 als Werbeleiter für die "Frankfurter Zeitung" tätig war.

Wirken

1940 wechselte L. als Werbeleiter zum Kölner Verlag M. DuMont Schauberg. 1942 wurde er von den Nazis inhaftiert. Erst nach Ende des Krieges kam er wieder frei und gründete noch 1945 das "Schwäbische Tagblatt" in Tübingen, dessen Verlagsleitung er auch übernahm. 1946 erhielt er von den Briten eine Lizenz für eine Zeitungshandlung im halb zerstörten Kölner Hauptbahnhof, wo er, angeregt von seinem Freund, dem Verleger Ernst Rowohlt, 1948 die erste Bahnhofsbuchhandlung in Deutschland eröffnete. Später, 1953, gründete er ...